Wenn ich heute die Stufen ins Erdgeschoss hinunter gehe, drehe ich mich vorsichtig, gaaaanz vorsichtig um und gehe rückwärts. Trotzdem schnaufe ich bei jedem Schritt abwärts gequält, weil meine Wadenmuskulatur mich unmissverständlich an das erinnert, was ich am vergangenen Wochenende getan habe. Ich bin gelaufen. Das mag ja für die meisten nichts Außergewöhnliches sein, für mich war es das irgendwie schon.
Kurzfristige Verzweiflung: Was ist mir denn da bitte eingefallen?
In einem Anfall von Wagemut habe ich mich heuer im Sommer zum Aktiv-Camp „Gesund Laufen“ der SVA im Vitalhotel Simon in Bad Tatzmannsdorf angemeldet. Als Selbständige, die – wie jeder weiß – selbst und ständig arbeitet, habe ich mir gedacht, ich kann die Angebote meiner Sozialversicherung ruhig einmal in Anspruch nehmen. Dann vergingen die Wochen und Monate, bis mir beim Blick in meinen Kalender klar wurde, dass das Unausweichliche nun unmittelbar bevorstand.
Mein Laufstil – ein stiller Abschied …
Ausrede zwecklos, ich würde mich ein Oktober-Wochenende lang mit mir, meinen Laufschuhen, einigen Gleichgesinnten und meinen Trainern beschäftigen. Und genau die machten mir irgendwie Sorgen. Harald Fritz und Wilhelm Lilge – in der heimischen Laufszene wahrlich keine unbekannten Namen. Sie trainieren Spitzensportler wie den zweifachen Gewinner des Wings for Life World Run, Lemawork Ketema oder den Staatsmeister Andreas Vojta, Olympiasieger, Weltmeister und … jetzt mich? Das klingt doch irgendwie gefährlich.
Gefährlich war es dann auch. Allerdings nur für meine Wadenmuskulatur und vielleicht für meinen bisherigen Laufstil. Den kann ich nämlich eigentlich völlig vergessen und mir einen neuen aneignen. Oder wie Harald Fritz es freundlich ausgedrückt hat: „Dieser Stil sagt uns ganz eindeutig: man kann sich das Leben auch bewusst schwer machen!“ Nein, schwer machen will ich es mir beim Laufen absolut nicht. Ist ja so schon anstrengend genug.
Darüber hinaus war es ein Wochenende mit vielen wertvollen Informationen, professionellen Tipps, praktischen Übungen, jeder Menge Spaß und großartigen, motivierenden Menschen. Ach ja und voller Erkenntnisse, nämlich unter anderem die, dass ein guter Trainer sich auf seine Schützlinge einstellen kann, dem jeweiligen Leistungsniveau entsprechend. Genau das haben Harald, Willy und ihre engagierte Co-Trainerin Michaela Diendorfer getan. Sie haben vom blutigen Anfänger bis zum Fortgeschrittenen die richtigen Impulse gegeben, jeden einzelnen gefördert und niemanden überfordert. Naja, meine Wadenmuskulatur vielleicht doch 😉
Wer jetzt Lust auf ein Lauf-Training mit Harald Fritz oder Willy Lilge bekommen hat, der informiert sich am besten hier: